Silphie
Die „Durchwachsene Silphie“ gilt als bienenfreundliche und langjährige Energiepflanze, unkompliziert und seit kurzer Zeit auch durch Aussaat gut zu kultivieren. Sie steht das ganze Jahr auf dem Feld und bietet für viele Tierarten einen idealen Rückzugsraum. Insekten finden in den dicht bewachsenen Feldern Nahrung und Wasser. Von Juli bis September steht die Silphie noch dazu in voller Blüte – ideal für Bienen und viele weitere Insekten.
Mit der Ernte und Silage ab Anfang September kann Silphium perfoliatum, so der botanische Name der Silphie, gut als Maisersatz für die Biogaserzeugung eingesetzt werden.
Auch wenn die Gaserzeugung pro Tonne Frischmasse nicht ganz an die Werte von Maissilage herankommt, bietet sie doch gerade für kleine Flächen und Randbereiche zu Siedlungen deutliche betriebswirtschaftliche Vorteile und wächst nach ersten Erkenntnissen der von Landkreis Traunstein und der Wirtschaftsförderung begleiteten Anbauversuche im Chiemgau ganz hervorragend. Aktuell sind bereits ca. 100 Hektar mit der Silphie beplanzt, weitere Projektpartner werden gesucht!
Weitere Flächen können noch für die Landkreis-Förderung angemeldet werden
Seit 2015 fördert der Landkreis Traunstein im Rahmen des Projekts „Blühender Landkreis Traunstein“ Aktionen zur Verbesserung der Arten- und Blütenvielfalt. Die Aussaatkosten werden im Rahmen dieses Projekts und über das Regionalmanagement der Wirtschaftsförderung getragen, die Landwirte übernehmen die Kosten für das Saatgut. Die Aussaat-Koordination übernimmt der Maschinenring Traunstein, da hierfür spezielle Vorrichtungen erforderlich sind. Außerdem veranstaltet das Regionalmanagement jährlich Feldbegehungen und Infoabende. Im Herbst 2021 ist nach der Etablierung der Kulturen eine Ertragsmessung zum Standortvergleich geplant.
Anbau in Wasserschutzgebieten möglich?
Als Dauerkultur mit einem umfassenden Wurzelwerk kann die Silphie nach ersten Erkenntnissen des Landesamts für Landwirtschaft (LfL) einen wichtigen Beitrag zum Wasserhaltevermögen und zum Grundwasserschutz liefern. Dies soll in einem mit dem LfL geplanten Versuchsaufbau über einen Zeitraum von drei Jahren umfassend untersucht und begleitet werden. Aktuell erarbeitet das Regionalmanagement einen Förderantrag, um einen erweiterten Anbau auf den Wasserschutzgebiets-Zonen im Landkreis Traunstein zu ermöglichen und zugleich die Nitratbelastung der Grundwasserspeicher zu reduzieren.